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Donnerstag, 5. September 2013

Flying Lotus - Until the Quite comes



Bei einem Besuch in einem CD-Laden meiner Wahl bin ich vor kurzem auf ein interessantes Album gestoßen: „Until the Quite comes“ von Flying Lotus, einem DJ.
Im Vergleich zu den heutigen Größen der elektronischen Musik ist er ein totaler Sonderling.
Seinen Stil könnte man, im Vergleich zu jenen Charthitproduzenten, mit  „etwas anders“  oder „etwas unkonventionell“ bezeichnen.
Flying Lotus heißt eigentlich Steve Ellison und ist eine Produzent von elektronischer Musik, die stark von Hip-Hop und Jazz geprägt ist.

Seine Songs sind geprägt von sphärenhaften Sounds, die verstörend und kratzig klingen, im Zusammenspiel mit kräftigen und aggressiven Drums.
Man könnte manche seiner Lieder (Dream to me, All in), wie die authentische Vertonung eines Drogentrips beschreiben, andere wirken wie ein Traum, der einen umschlingt mit seiner Schönheit und Einzigartigkeit.
In Flying Lotus Liedern bleibt nichts gleich. Ständig ändert sich der Rhythmus, ständig schwankt der Klang, ständig kommt ein neues Element hinzu.
Jedes seiner Lieder erscheint wie ein modernes Kunstwerk, gemalt mit Musik.
Durch die deutliche Tendenz zum Jazz swingt jeder Synthesizer in seinem eigenen Rhythmus vor sich hin und der (fast akustische) Bass spielt regelmäßig ein, improvisiert klingendes, Solo.
Selten setzt Lotus den Fokus seiner Lieder auf Melodien, was einzig und allein zählt ist der Klang, der für einen kurzen Moment wirkt und schon im nächsten Augenblick übertrumpft wird von nächsten.

Sowohl am Namen des Künstlers als auch in der Musik lässt sich der Einfluss von Fernost erkennen.
In „Getting There“ erklingen Klänge, wie von Trommeln in einem Tibetischen Kloster. In anderen Liedern erklingen viele Klänge, die auf Harmonien der traditionellen asiatischen Musik zu basieren scheinen.

Flying Lotus ist nicht konventionell. So kann seine Musik auch nicht unbedingt jedem gefallen. Ich persönlich glaube, dass aber jeder, der an Jazz interessiert ist, mit diesem jungen Produzenten seine Freude haben wird.

In einem Artikel der FAZ (vom 18.10.2012) über das hier vorgestellte Album berichtet Flying Lotus, dass er während seinem Produktionsprozess immer wieder Pausen einlegt und meditiert, erst dann fährt er seinen Rechner hoch und beginnt mit der Arbeit.
Es scheint, als könnte er dieses Feeling direkt in die Musik übertragen.
Traumhaft!



Bilderquellen:
http://pinboardblog.com/wp-content/uploads/2011/06/flying-lotus.jpg
http://media.warp.net/images/WARP230_Packshot_480.jpg
Ich besitze keine Rechte an den Bildern und nutze sie lediglich um dem Leser einen optischen Eindruck des Themas zu geben.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Filmtipp: Hangover Part 3



Seit heute ist das Wolfsrudel zurück auf der Leinwand!
Lange hat man auf die Fortsetzung der, inzwischen fast schon legendären, Hangover-Teile gewartet. Nun ist es soweit.
Was also soll man nun davon halten?

(C) Warner
Ich habe mir den Film angesehen und war angenehm überrascht.

War der zweite Teil noch von seiner Handlung sehr nahe an dem Szenario vom ersten Teil (nur in einer anderen Stadt…und diesmal ist eine andere Person verschwunden), so hat man sich diesmal getraut von dem herkömmlichen Formen abzuweichen.
Das halte ich für eine sehr kluge Entscheidung. Zumal der Stoff schon sehr ausgelutscht war, um noch einen dritten Film in dieser Art zu machen.
Ich möchte nicht zu viel verraten, aber natürlich trägt der Film, trotz anderer Geschichte, nicht umsonst den Namen: „The Hangover“…

Was die Geschichte angeht, gebe ich auch hier nur einen kurzen Überblick:
Alan hat seine Medikamente abgesetzt und wird psychisch labil und eine zunehmende Belastung für seine Eltern. Man trifft die Entscheidung, dass er eine Therapie machen sollte.
Um ihn von diesem Gedanken zu überzeugen fahren seine drei Freunde: Phil, Stu und Doug mit in das Therapiezentrum. Auf dem Weg dorthin werden jedoch  alle vier von Kidnappern entführt und treffen so auf einen alten Bekannten, den sie (fast) alle eigentlich vergessen wollten.

Im letzten Teil der „Saga“ wird nochmal an allen Fäden gezogen. Die Autoren greifen geschickt auf alle möglichen Details aus den vergangenen Filmen zurück, die zum Teil schon abgeschlossen schienen. So tauchen viele alte Bekannte auf.
Als einzige Schwachstelle ist zu nennen, dass der Film leider gut eine halbe Stunde braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen, was diesmal auch teilweise an der deutlich komplexeren Handlung liegt.
Der Regisseur feiert sein Ensemble noch ein letztes Mal und lässt alles in einem spannenden Finale enden.

Was ich schon immer sehr besonders fand an der Hangover-Reihe, waren die Charaktere. Jede der Hauptfiguren ist einzigartig. Alle Filme leben vom guten Dialogwitz und einigen total verrückten Persönlichkeiten.
Jedoch ist die Mischung aus Normalen und Absurden immer sehr gut ausgeglichen, weswegen die Filme nicht in die Reihe vieler anderer amerikanischen Komödien einzuordnen sind, bei denen oft das Schräge überhandnimmt (für mich zählen da z.B. die neuen Filme des Schauspielers Adam Sandler und Eddy Murphy hinzu).

Mir persönlich geht es so, dass wirklich gute Komödien aus den Staaten immer seltener werden. Hier punkten für mich zurzeit eher Länder wie z.B. Frankreich (Ziemlich beste Freunde, Willkommen bei den Scht’is, Micmacs…)

In einem Punkt wird man sich einig sein: Alan bereichert alle Filme der Reihe deutlich.
Der Schauspieler Zach Galifianaki hat für mich persönlich seine Darstellung mit dem letzten Film nochmal auf den Punkt gebracht. Zum ersten Mal erscheint Alan nicht nur als durch und durch komisch, verrückt und absurd. Diesmal schwingt wirklich eine Nuance der Verwirrtheit mit. Man merkt deutlich, dass Alan auch ein Problem mit sich trägt. So ist mir an manchen Stellen das Lachen ab und an im Hals stecken geblieben.  
Wirklich eine sehr große Leistung!

Alles in allem kann ich Hangover durchaus empfehlen.
Der Film unterhält sehr gut. Spätestens zum Ende kommt man aus dem Lachen nicht mehr raus.
Jedoch kann man sich diesen Film definitiv nur mit dem Vorwissen aus den Vorgängern ansehen. Sonst gehen viele Witze und das allgemeine „Feeling“ verloren.

Das Bild wurde der Seite  http://cdn.fansided.com/wp-content/blogs.dir/229/files/2013/05/hangover3.jpg entnommen. Die Rechte liegen einzig und alleine bei Warner.
Ich besitze keine Rechte an den Bildern und nutze sie lediglich um dem Leser einen optischen Eindruck des Themas zu geben.

Freitag, 10. Mai 2013

Filmtipp: "Star Trek Into Darkness"



(C) Paramountpictures

Star Trek ist Kult.
Was heute auf kleinen Sendern, wie ZDFNeo, im Mittagsprogramm versendet wird, für die Generation meiner Eltern  ein fester Termin einmal pro Woche im Abendprogramm des ZDF.
Die Abenteuer der Crew des Raumschiff Enterprise sind ein Science-Fiction Phänomen sowohl als Serie, als auch als Kinofilm.
Ähnlich, wie Christopher Nolan vor einigen Jahren begann der Comic-Reihe „Batman“ neues Leben einzuhauchen so tat dies Regisseur Jeffrey Jacob Abrams mit Star Trek.

Mit seinem Kinofilm „Star Trek“ schuf er 2009 eine Vorgeschichte zu der legendären Crew der U.S.S. Enterprise.

Seit Mittwoch läuft nun der langerwartete zweite „neue“ Star Trek Kinofilm: „Star Trek – Into Darkness“.

Ich möchte an dieser Stelle nicht allzu viel über den Inhalt preisgeben, weil ich finde, dass der Film davon lebt, dass der Zuschauer noch nicht alles im Voraus weiß:
Von der Handlung her setzt der Film zeitlich etwas nach dem Ende des ersten Films an.
Gleich zu Beginn sorgt ein Zwischenfall, bei einer Forschungsmission, auf einem kleinen Planeten, dessen Bewohner sich auf dem Stand von frühen Zivilisationen unserer Erde befinden, zu einem Verstoß gegen die oberste Direktive.
Dies führt zu einem Konflikt zwischen Captain Kirk und Mr. Spock, weil beide eine unterschiedliche Vorstellung von Vorschriften haben.
Die Streitigkeiten werden beiseitegelegt, durch das Eintreten eines extremen Vorfalls:
Ein Terroranschlag auf das Archiv der Sternenflotte, führt zur Einberufung eines Krisenrats, der ebenfalls durch einen Anschlag unterbrochen wird.
Drahtzieher all dieser Vorfälle ist John Harrison, ein abtrünniger Agent der Sternenflotte, dem es gelang auf den Heimatplaneten der Klingonen fliehen zu können.
Captain Kirk bekommt den geheimen Auftrag  Harrison auszulöschen, ohne einen Krieg mit den Einwohnern des Planeten zu provozieren. Dies stellt sich jedoch als wesentlich schwieriger heraus, als zuvor gedacht…

Der Film steigt gemächlich in die Thematik ein und zieht dann konstant an der Spannungsschraube.
Neben dem eigentlichen Auftrag der Enterprise gibt es zusätzlich noch einige Krisen, innerhalb der Crew, zu bewältigen, was sehr unterhaltsam und oft humorvoll ist.
Die einzelnen Charaktere sind sehr gut heraus gearbeitet:
Der draufgängerische Kirk, der pflichtbewusste und stets logisch denkende Spock, der pessimistische Dr. McCoyn und der quirlige Ingenieur „Scotty“ (besonders gut gespielt von Simon Pegg), mit seinem schweigsamen Assistenten.
Es macht einfach Spaß diesem Ensemble bei ihrer Arbeit zuzuschauen.

(C) Paramountpictures
Schon lange wurde über den smarten Briten Benedict Cumberbatch gemunkelt, als „Bösewicht“ Harrison.
Mit eiskalter Mine und einer großen Körperlichen Präsenz spielt er seine Gegner fast in den Boden. Man kauft ihm seine Aggressivität zu hundert Prozent ab.
Ich kannte den Darsteller bis jetzt nur in seiner Rolle, als „Sherlock“ und war sehr überrascht, wie wandelbar dieser Mann doch ist.
Auf der einen Seite ist er total böse und kalkulierend, trotzdem sind seine Motive nachvollziehbar. Er macht den Reiz des gesamten Film aus, als undurchschaubar
er Gegenspieler.

J.J. Abrahams ist es gelungen einen dunklen Thriller zu inszenieren, der mindestens ab der ersten Stunde den Adrenalinspiegel konstant hoch hält.
Ganz wie in den alten Kinofilmen entsteht hier eine durchgehende psychische Spannung, die in diesem Film zwar deutlich mehr mit Action und Effekten jedweder Art aufpoliert wurde, jedoch dem Ursprung treu bleibt.
So werden gefühlte dutzend Countdowns herunter gezählt und der Kampf um die Energie des Schiffes scheint kein Ende zu nehmen.


(C) Paramountpictures
Man merkt die Freude des Regisseurs, immer wieder Brücken zu der alten, bzw. im zeitlichen Kontext des Films neuen Geschichte, der Enterprise zu bauen. So bekommt auch diesmal der alte Spock Darsteller Leonard Nimoy einen kleinen Gastauftritt im Filmgeschehen (auch wenn ich den Anlass dafür etwas fragwürdig finde).

Vielleicht mag der Eindruck entstehen, dass der neue Star Trek Film nur etwas für Fans ist. Dies ist aber nicht so. Es ist zwar hilfreich etwas über die Geschichte der Crew zu wissen, jedoch nicht Notwendig.
Man kommt auch so sehr gut in die Geschichte hinein.


Ich kann den Film definitiv empfehlen.
Er hatte für mich genau die richtige Länge.
Die Geschichte hat mir, bis auch ein paar Details, sehr gut gefallen und der Unterhaltungsfaktor ist sehr hoch.
Wer „Star Trek“ gesehen hat und von der Geschichte nicht allzu begeistert war, der wird voll und ganz auf seine Kosten kommen, denn die Qualität hat sich deutlich erhöht!

Ob 3D für diesen Film unbedingt notwendig gewesen ist, ist fraglich (der Film wurde nachträglich von 2D zu 3D konvertiert…), doch die Technologie verschlechtert das Seherlebnis auch nicht.
Letzten Endes ist es, glaube ich, eher eine Frage des Geldes, das man für seine Kinokarte ausgeben will.
Man kann diesen Film sowohl mit zwei als auch mit drei Dimensionen sehr gut genießen.

Viel Spaß!


P.S.
Für Interessierte, zum Schluss noch ein kurzer Kommentar zum Soundtrack des Films.
Dieser ist wieder sehr gelungen, wie ich finde, und trägt oft dazu bei, dass sich die Spannung nochmal deutlich erhöht. Komponist  Michael Giacchino bringt das Leitmotiv aus dem Vorgängerfilm mit und ergänzt den Score mit neuen musikalischen Themen.
Die Musik besitzt neben sanften Atmosphärischen Klängen (oft gespielt von Streichern) viele rhythmische Passagen, die getragen werden von den Blas- und Schlaginstrumenten.
Ganz zum Schluss wird das musikalische Spektrum auf die Titelmelodie der alten Serien erweitert.


 Die Bilder wurden den folgenden Seiten entnommen:
 http://www.star-trek-film.de/files/images/center_bg.jpg
 http://blog.videoload.de/wp-content/uploads/2012/12/star-trek-into-darkness-trailer-title.jpg
 http://reihesieben.de/wp-content/uploads/2013/05/star-trek-2-into-darkness-poster.jpg
Ich besitze keine Rechte an den Bildern und nutze sie lediglich um dem Leser einen optischen Eindruck des Themas zu geben.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Frühstücksfernsehen (am Abend)



Bild: WDR/Dietmar Seip
Wer am Montagabend um 23.40 Uhr noch ARD geschaut hat (ich nehme mal an das haben die wenigsten von euch) der weiß es schon.
Zu dieser Uhrzeit lief der Pilot zu einem neuen Comedy Format aus der Mache von Olli Dittrich, der vielen aus der Rolle des sympathischen Bademantelträger „Dietsche“ und aus der früheren RTL-Show: „Samstag Nacht“ bekannt sein dürfte.
Die Sendung heißt „Frühstücksfernsehen“.
Hierbei handelt es sich aber nicht um eines dieser Magazine, die viele deutsche Sender so ab 6 Uhr senden, sondern um eine Satire auf diese.

Olli Dittrich schlüpft mit der Unterstützung von Comedian Cordula Stratmann in verschiedene Rollen: vom Moderator, zur bayrischen CDU-Bürgermeisterin, bis hin zu einem Frührentner, Ex-Fußballstar aus Argentinien,  Nachrichtensprecher  und ganz zum Schluss Bob Dylan (und das sind nur einige Rollen, aus vielen).

Die ganze Sendung ist im Grunde ein fiktives Morgenmagazin mit verschiedenen Beiträgen und einer Zwischenschalte zur Tagesschau, wie man es aus der ARD schon vom „Morgenmagazin“ kennt.
Wenn man, so wie vielleicht Zuschauer, die um diese Uhrzeit versehentlich und ahnungslos auf diese Sendung stoßen, nicht so genau zuhört, was die einzelnen Personen sagen, sondern sich nur berieseln lässt, merkt man den Unterschied zum Original überhaupt nicht.

„Frühstücksfernsehen“ ist eine ironische Betrachtung der gesamten Fernsehwelt.
Die Dialoge (ebenfalls geschrieben von Olli Dittrich) sind pointiert und scharf formuliert und geben ohne viel Gerede genau das wieder, was man sich oft bei Frühstücksfernsehsendungen als Zuschauer denkt.
Die Gespielte Freude der Moderatoren, die komischen Themen für die Einspieler, die gekünstelten Interviews, einfach alle Facetten dieser, oft sehr „informationslosen“ Informationsmagazine, wird witzig überspielt und nachgeahmt.

Ich habe das 30 Minuten lange Format als sehr kurzweilig und witzig empfunden.
Vom Stil her bewegt es sich in eine ähnliche Richtung, wie die „Heute Show“, eine Nachrichten-Satire, auf ZDF, die regelmäßig mit Medienpreisen ausgezeichnet wird.

Da der eigentliche Sendetermin bereits vorbei ist, kann man die Sendung nur noch einmal spät abends und zwar am kommenden Samstag, um 23.15 Uhr auf WDR sehen (oder besser aufnahmen).
Zudem kann man sie noch eine Woche lang (also bis Montag nächste Woche) in der ARD-Mediathek sehen. Unter dem Link:

Wenn ihr die Möglichkeit habt genießt es.

Als kleine Zusatzinfo: Die Sendung kam sowohl bei Kritikern, als auch bei Zuschauern sehr gut an, weswegen 6 neue Folgen bestellt wurden. Man darf sich freuen…

Viel Spaß!

Das Bild wurde der Seite http://www.spiegel.de/kultur/tv/wdr-fruehstuecksfernsehen-mit-olli-dittrich-a-898301.html entnommen
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